Geschichte

Es begann mit einer Skifabrik

Der Firmengründer von Sunfab, Eric Sundin, interessierte sich schon immer für Mechanik und Technik und gründete 1925 eine Firma für die Herstellung von Skiern im kleinen Maßstab in Arbrå - Sundins Fabriker.

Da Eric sein Unternehmen geschickt vermarktete, wuchs es schnell und innerhalb weniger Jahre war es auf 20 Mitarbeiter herangewachsen. Einer der Gründe dafür, dass die Entwicklung so schnell verlief, war, dass 1922 der Wasalauf (großes schwedisches Skirennen) erstmals veranstaltet wurde und damit auch in der breiten Bevölkerung ein großes Interesse am Langlauf aufkam.

Auch das Militär wurde zu einem Hauptkunden.

1927 brannte die Skifabrik in Arbrå, die aus einer großen Scheune bestand, bis auf die Grundmauern nieder. Dann kam Eric der Gedanke, dass eine Skifabrik ihren Standort dort haben sollte, wo es gute Skifahrer gibt. Daraufhin zogen er und seine Frau Martha nach Hudiksvall und gründeten dort eine neue Skifabrik.

Aufgrund des enormen Wachstums wurde es im Werk bald zu eng. Im Jahr 1936 erwarb Eric eine Immobilie bei „Varvet“ am Hafen von Hudiksvall, wo noch heute der Firmensitz liegt. Die Belegschaft hatte sich zu diesem Zeitpunkt nahezu verdreifacht!

Noch immer wurden ausschließlich Skier hergestellt. Die Hauptsaison herrschte im Herbst und Winter, und daher lebten manche Mitarbeiter im Frühjahr und Sommer von der Fischerei.

Eric Sundin and Sundins Skiis
Hiab Sunfab

Der Einstieg in die Hydraulik

Das Wissen und die Erfahrung im Bereich der Hydraulik wuchsen und Eric Sundin und der Mitarbeiter Einar Frisk erkannten, dass darin Chancen zur Weiterentwicklung lagen. Im Jahr 1944 wurde Hydrauliska Industriaktiebolaget, kurz HIAB gegründet.

1947 brachten das Unternehmen den weltweit ersten mobilen Hydraulikkran auf den Markt. Er war ein enormer, bahnbrechender Fortschritt beim Frachtumschlag.

Die Entwicklung bei HIAB verlief schnell, und um den Standard des Hydrauliksystems zu verbessern, wurden bessere Pumpen benötigt. Eric Sundin war an der Entwicklung der ersten hydraulischen Kolbenpumpe Sunfab im Jahr 1954 beteiligt.

Sein jüngster Sohn Henry kümmerte sich bei Sunfab um die Konstruktion von Pumpen, während die beiden älteren Söhne Anders und Göran bei HIAB zu arbeiten begannen. Göran baute das Vertriebsnetz für HIAB in den USA auf, als er heiratete und 1963 nach Wilmington zog. Anders war ein Mann, der neue Ideen einbrachte und sich um die Produktentwicklung der HIAB-Krane kümmerte.

Wachstum und die Gründung von Sunfab

In den 1950er Jahren, als die Nachfrage nach Hydraulikkränen stieg, wuchs auch die Belegschaft, und so wurde beschlossen, das HIAB aus der Fabrik in das neue Firmengebäude nebenan umziehen sollte.

Gleichzeitig wurden im Ostteil der Stadt in der Nähe der Fabrik, Unterkünfte in Form von Häusern und Mietwohnungen für die Arbeiter von Sundins Fabriker AB errichtet.

Die Marke Sunfab wurde erstmals 1952 ins Handelsregister eingetragen, mit dem Zweck, sich um all die verschiedenen Hydraulikprodukte zu kümmern, die von Sundins Fabriker in einem eigenständigen Unternehmen entwickelt und hergestellt wurden, das von Skiern und Kränen getrennt war.

Sunfab stellte Produkte wie Hydraulikpumpen, komplette hydraulische Werkstattpressen und Skipressen, elektrische Aggregate, Wagenheber, Zapfwellen für Scania Lkw und Traktoren für die Landwirtschaft, Verteilergetriebe für die Doppelpumpenmontage und vieles mehr her.

Sunfab Hydraulic Pumps
Hiab Sundins Wood finger jointing

Wegweisende Entscheidungen

In den 60er Jahren hatte sich Sundin zu einem der weltweit größten Skihersteller entwickelt.

Darüber hinaus nahm die Nachfrage sowohl nach den Sunfab-Pumpen als auch nach den HIAB-Kranen stetig zu. Es wurde zu viel, um von einer Familie alleine bewältigt zu werden. Deshalb wurde HIAB 1965 an eine Investmentgesellschaft verkauft.

Eric Sundin führte seine Arbeit jedoch bis zu seinem Tod im Jahr 1975 bei Sundins Fabriken fort.

Sein mittlerer Sohn Anders übernahm die Verantwortung für den Betrieb der Skifabrik.

Bei der Herstellung von Skiern erfand Eric Sundin eine Methode zum Spleißen des Holzes, die sogenannte Keilzinkung, so gab es keinen Abfall mehr und der Verwertungsgrad wurde erhöht. Das Holz für Skier muss frei von Zweigen sein.

Mitte der 70er Jahre beschäftigte Sundins Fabriker rund 280 Mitarbeiter. In den späten 70er Jahren galt der Markt für Keilzinkenverbindungen als gesättigt und der Zweigbetrieb wurde zu jener Zeit an einen Wettbewerber verkauft.

Ende einer Ära und Ausrichtung auf die nächste

In den 80er Jahren fingen in Europa immer mehr Menschen an, Langlauf zu betreiben und die Konkurrenz in der Skiherstellung nahm zu.

In Schweden eröffnete die Regierung eine große Skifabrik namens „Sirius Skidor“ in der Stadt Haparanda. Dies trug dazu bei, dass Sundin und die meisten anderen schwedischen Skihersteller ihre Produktion einstellen mussten.

1989 wurde die Skiproduktion von Sundin stillgelegt und viele Arbeitsplätze verschwanden. Kurz darauf verkaufte die schwedische Regierung die Fabrik in Haparanda an ELAN, die nach ein paar Jahren die Produktion einstellte und seine gesamte Produktion zurück nach Jugoslawien verlagerte.

In den frühen 1990er Jahren gab es einige schwierige Jahre für die schwedische Industrie. Sundins Fabriker änderte seinen Namen in Sunfab Hydraulics AB. Mit dem Ertrag der neuen Aktienemission investierte Sunfab weiter und konzentrierte sich auf Lkw-Hydraulik, wo es den größten Markt gab.

Das Unternehmen entwickelte die renommierte SC-Pumpe und es wurde ein Hydraulikmotor produziert.

Sunfab SC Pump
Construction of Sunfab factory

Das 21. Jahrhundert und neue Herausforderungen

Mitte der 2000er Jahre stand Sunfab vor einer neuen Herausforderung. Um mit der Entwicklung Schritt zu halten, wurde eine neue und größere Produktionsstätte benötigt, die sich für neue, moderne Maschinen eignete.

Im November 2006 wurde der neu errichtete Fabrikteil eingeweiht. Das Projekt erhielt den passenden Namen „Anders Växthus“ („Anders Gewächshaus“), in Erinnerung an Anders Sundin.

Es wurde zudem in mehrere Maschinen der neuen Generation investiert, um die Effizienz zu steigern. Um den heutigen hohen Umweltanforderungen gerecht zu werden, wird das gesamte Gebäude mit Erdwärme beheizt und gekühlt.

Das neue Betriebsgebäude mit einer Fläche von 3500 Quadratmetern wurde mit der alten Fabrik zusammengebaut, hat eine doppelt so hohe Deckenhöhe und eine große Laderampe.

Die Marke Sunfab ist heute auf der ganzen Welt bekannt und ca. 90 % des Umsatzes werden in rund 60 Länder der Welt exportiert.